Klangdenkmal KL Plaszow

Das Klangdenkmal KL Plaszow wird eine vielschichtige kollektive Klangkomposition sein, gestützt auf dem Konzept von Roma Sendyka und dem Drehbuch von Michał Libera. Ausgangspunkt für die Komposition des Klangdenkmals ist die auf dem Gelände des Lagers vorhandene Erde, die als Träger der Erinnerung an die Geschichte des Lagers Plaszow und gleichzeitig als Ursprung von Klangmaterial verstanden wird.

Für die Besucher wird das Klangdenkmal nur über Kopfhörer von mobilen Geräten zugänglich sein, die im Museum verteilt werden. Ohne diese Geräte wird das Klangdenkmal im Raum des ehemaligen Lagers nicht hörbar sein, und das einzige Zeichen seiner Anwesenheit werden Menschen mit Kopfhörern sein, die entsprechend der Kompositionsstruktur in einem Tempo und in einer Richtung ihrer Wahl durch das Lagergelände ziehen.
  • Was wird das Klangdenkmal sein?
    Das Klangdenkmal wird eine mehrschichtige, gemeinschaftliche Klang-Komposition sein. Das bedeutet, dass verschiedene Musiker verschiedene Teile der Komposition vorbereiten werden, die dann nach einem vereinbarten Szenario zusammengesetzt werden. Die einzelnen Teile der Komposition werden ausgewählten Orten innerhalb des Lagergeländes zugeordnet und thematisch und klanglich mit ihnen verbunden sein. Das Klangdenkmal kann analog zur Tonspur eines Films verstanden werden. Hier korrespondiert der Klang jedoch nicht mit dem Bild auf der Kinoleinwand, sondern mit der Landschaft des ehemaligen deutschen NS-Lagers Plaszow. Die Komposition wird nur über Kopfhörer zu hören sein, die in der Museum erhältlich sein werden. Das Klangdenkmal wird das gesamte Gelände des Lagers abdecken.
  • Was soll das Klangdenkmal würdigen?
    Das Klangdenkmal wird an die tragischen Ereignisse im ehemaligen KL Plaszow erinnern. Es wird auch die Erde als natürlichen Träger der Erinnerung würdigen.
  • Was ist das Ziel des Klangdenkmals?
    Die Aufgabe des Klangdenkmals ist es, die Besuchenden dazu zu bringen, länger auf dem Lager zu bleiben; eine stärkere Verbindung mit dem Boden zu spüren, den sie begehen werden; auf eine nicht wörtliche Weise die historische Aufladung des Bodens zu fühlen, auf dem sie sich befinden werden, und gleichzeitig seine Empfindlichkeit, und schließlich - das Gewicht ihrer eigenen Schritte. Die Aufgabe des Klangdenkmals besteht auch darin, die Besuchenden zu ermutigen, ihre eigenen Wege auf dem Gelände zu finden.
  • Welche musischen Formen wird das Klangdenkmal nutzen?
    Die Originalkomposition für die aus Plaszow-Kalkstein geschaffene Orgel; Feldaufnahmen des Bodens aus dem Lagergelände; musische Neugestaltung für Liedtexte, die im Lager aufgeführt wurden; weitere Kompositionen zur Vervollständigung der räumlichen Ausgestaltung des Klangdenkmals.
  • Wird das Klangdenkmal laut sein und die Nachbarschaft stören?
    Nein. Es wird nur über Kopfhörer zu hören sein. Es wird kein einziger Lautsprecher auf dem Lagergelände oder in seiner Nähe installiert sein.
  • Wo und wie wird das Klangdenkmal zu hören sein?
    Das Klangdenkmal wird ausschließlich auf dem Lagergelände und nur über Kopfhörer von Abspielgeräten zugänglich sein, die vom Museum – Gedenkstätte KL Plaszow ausgeliehen werden.
  • Wann werden die Arbeiten an dem Klangdenkmal beendet?
    Das Klangdenkmal wird im Jahr 2025 vollendet.
  • Wird das Hören des Klangdenkmals ein integraler Bestandteil des Besuchs der Gedenkstätte KL Plaszow sein?
    Nein. Die Besuchenden können das Museumsgelände auch ohne das Klangdenkmal erkunden.
  • Wer sind die Autoren des Klangdenkmals?
    In Bezug auf die für das Klangdenkmal geschaffene Musik sind die Autoren Musiker*innen, Komponist*innen, Performer*innen, Künstler*innen, die sich mit zeitgenössischer, experimenteller Musik und Klangkunst befassen, sowie ein Steinorgelbauer. Außerdem arbeiten am Klangdenkmal Menschen, die sich wissenschaftlich mit Geschichte und Erinnerung, Theaterdramaturgie, bildender Kunst, Klangregie und dem Design multimedialer Plattformen beschäftigen.
  • Was wird in dem Klangdenkmal zu hören sein?
    Die Komposition wird fast ausschließlich aus Stimmen und den Klängen des örtlichen Kalksteins und – breiter verstanden - der Erde bestehen. Durch die Stimmen der eingeladenen Künstler*innen werden die Worte der im Lager gesungenen Lieder zu hören sein. Das übrige Material der Komposition wird vor allem aus dem lokalen Plaszow-Kalkstein stammen, dem auf verschiedene Weise Klänge entlockt werden. Wir werden zeitgenössische Perkussionsmethoden anwenden, seine inneren Schwingungen, die Luftbewegungen in seinen Poren, aufzeichnen und daraus ein einzigartiges Instrument schaffen: eine Steinorgel. Diese wird zur Aufführung dieses eigens geschriebenen Stücks verwendet.