Sammlungen und Multimedia

Das Museum KL Plaszow hat als Institution, die ihre Arbeit erst 2021 aufgenommen hat, nur begrenzte Sammlungen und Bestände. Die wichtigste Sammlung von Relikten, die sich auf das KL Plaszow beziehen, sind Objekte, die bei archäologischen Forschungen ausgegraben wurden. Sie werden im Museum von Krakau aufbewahrt und in Zusammenarbeit mit dem Museum KL Plaszow bearbeitet. Sollen Sie Informationen haben oder Gegenstände spenden möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.

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Das Archiv

Das Archiv

Das Museum verfügt derzeit über keine originellen Archivalien zu den Häftlingen von KL Plaszow.

 

Das Archiv von KL Plaszow wurde bei der Auflösung des Lagers beinahe vollkommen vernichtet. Die erhaltenen historischen Materialien zur Geschichte des KL Plaszow sind in institutionellen und privaten Archiven vorhanden. Die größten Bestände an Archivmaterial befinden sich in dem Institut des Nationalen Gedenkens, dem Jüdischen Historischen Institut, der Gedenkstätte der Märtyrer und Helden des Staates Israel im Holocaust (Yad Vashem), dem United States Holocaust Memorial Museum in Washington und dem Internationalen Suchdienst in Bad Arolsen.

Infolge seiner Forschungsaktivitäten gewann das Museum KL Plaszow vond den vorganannten Institutionen die digitalen Versionen von Häftlingsberichten, offiziellen Lagerdokumenten, Transportlisten aus dem und in das Lager, Register und Listen von Gefangenen, Baupläne, Kassiber, gedruckte Materialien aus anderen Lagern und Umsiedlungsorten (persönliche Fragebögen, Arbeitsbescheinigungen, Sterbeurkunden), Informationen und Unterlagen von Hilfsorganisationen, darunter des Zentralen Wohlfahrtrates, des JUS und des Rates für die Unterstützung von Juden.

Das gesammelte Material stellt die Grundlage der Forschungsarbeit des Museums KL Plaszow dar und wird derzeit systematisiert, vervollständigt und als Teil des Digitalen Archivs KL Plaszow zusammengestellt.

Zeugenberichte

Die größten Sammlungen von Zeugenaussagen von Häftlingen des KL Plaszow befinden sich in den Archiven des Jüdischen Historischen Instituts, des Instituts des Nationalen Gedenkens, von Yad Vashem und der Shoah Foundation. Dies sind vornehmlich die Berichte der Häftlinge des KL Plaszow, die ab 1945 vor der Jüdischen Historischen Kommission, auch während der Prozesse gegen die Mitglieder der Lagerbesatzung und später (Manuskripte, Typoskripte, Ton- und Bildaufnahmen) abgegeben wurden.

Fotografie und Film

Ein Bestand von Fotografien, die während des Betriebs des Lagers aufgenommen wurden, befindet sich hauptsächlich in den Sammlungen von fünf Institutionen: das Institut des Nationalen Gedenkens, Yad Vashem, das Holocaust-Museum in Washington, das Museum der Ghetto-Kämpfer und das Jüdische Historische Institut. Die meisten der rund 250 Fotografien stammen aus dem Jahr 1944 und präsentieren unterschiedliche Thematik – zum Teil sind es weite Panoramabilder des Lagers, zum Teil dokumentieren sie den Lageralltag, z. B. Häftlinge bei der Arbeit oder bei der Essensausgabe, sowie Mitglieder der Besatzung von KL Plaszow.

Die Aufnahmen aus der Zeit vor der Lagergründung ergänzen die Sammlung. Die frühesten, aus den 30. Jahren des 20. Jahrhunderts, bilden die jüdischen Friedhöfe in Podgórze und den Bau der Bestattungshalle des Friedhofs der jüdischen Gemeinde in Krakau ab. Sie befinden sich in der Sammlung des Jüdischen Historischen Instituts, des Museums von Krakau und des Nationalen Archivs in Krakau. In den Sammlungen des Instituts des Nationalen Gedenkens, des Yad Vashem, des Holocaust-Museums in Washington, des Museums der Ghetto-Kämpfer und des Jüdischen Historischen Instituts sind auch Fotografien des Lagergeländes aus der Nachkriegszeit zu finden.

Das KL Plaszow wurde auch auf dem Filmband festgehalten. Tadeusz Franiszyn, ein Soldat der polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa), filmte das Lager während seiner Auflösung zweimal mit versteckter Kamera – im September 1944 und im Januar 1945.  Eine Kopie des Films wird im Museum von Krakau aufbewahrt.

Kartographie, Pläne, Luft- und Satellitenaufnahmen

Die Pläne von ZAL und KL Plaszow befinden sich in dem Archiv des des Instituts des Nationalen Gedenkens und in Yad Vashem. Sie wurden in verschiedenen Entwicklungsstadien des Lagers und zum Teil für die Gerichtsprozesse der Besatzungsmitglieder erstellt.

In der Sammlung des Bundesarchivs in Koblenz befindet sich eine Dokumentation der Lagerbauten, die von den Häftlingen zwischen 1943 und 1944 angefertigt wurden (Pläne für den Ausbau des TRAFO-Station, der Baracken und des Tanklagers). Handschriftliche Skizzen und Pläne liegen einigen der im Jüdischen Historischen Institut vorhandenen Berichte bei.
 
Im Nationalarchiv in Krakau befinden sich Unterlagen, die vor der Errichtung des Lagers erstellt wurden und die unter anderem die Einrichtungen der Festung Krakau, die jüdischen Friedhöfe und die Privathäuser zeigen.

Alle derzeit bekannten Luftaufnahmen, die zwischen 1939 und 1945 gemacht wurden, befinden sich heute in den US-Nationalarchiven. Sie präsentieren die Entwicklung und die räumlichen Veränderungen des KL Plaszow zu verschiedenen Zeiten seines Bestehens. Ergänzt werden sie durch das Material, das das Lagergelände in der Nachkriegszeit zeigt.